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Mittwoch, 6. Januar 2010

übern berg: hinterm horizont geht‘s weiter!

so. die rauhnächte wären geschafft. ab sofort werden die tage nicht mehr nur „um einen hahnenschrei“ - also fast gar nicht - länger, sondern um mindestens zwei minuten täglich! das macht pro woche eine satte viertelstunde mehr tageslicht. es geht also rapide aufwärts. das neue jahr legt sich mächtig ins zeug!



ob hähne auch im winter krähen, weiß ich gar nicht. in meinem kleinen winzerdorf ist derzeit keiner zu hören. in ghana übrigens gibt es dazu ein sprichwort „auch die henne weiß, dass die sonne aufgeht, doch sie überlässt das krähen dem hahn".

was soll eine frau auch groß tun, wenn der mann tagtäglich mit großem getöse selbstverständlichkeiten verkündet und nicht nur so tut, als hätte er den sonnenaufgang selbst erfunden, sondern als fände dieser auch noch ausschließlich auf sein kommando hin statt?!

in ganz uralten zeiten hieß unser heutiger 'dreikönigstag', also der tag nach den zwölf dunkelsten nächten: „sternentag“. das hängt zusammen mit der wiedergeburt des lichts und der verehrung der sonnengöttin – die je nach land und region unterschiedliche namen hatte.

das fiel mir ein, als ich vorhin im radio hörte, dass weder die himmelsforscherInnen noch die katholischen männer und noch nicht einmal der papst selbst heute wissen, was das denn nun für ein besonderes licht gewesen sein könnte am himmel damals vor zweitausend jahren äpfelputz, das den drei sogenannten weisen männern aus dem morgenland den weg leuchtete zum christkindl sein aufenthaltsort.

weder ein komet noch eine supernova noch eine besonders hell leuchtende sternen- oder planetenkonstellation ist für die damalige zeit nachweisbar. meine vermutung ist also hier einmal mehr, dass die christlichen hähne mit lautem krähen die wintersonnenwende neu erfunden haben wollen und dabei alte frauenkulturbräuche mit neuem männerpersonal besetzten.

drei weise männer! pah - wenn ich das schon höre. allein die kombination von „weise“ und „männer“ ist doch pures christliches wunschdenken. „mann“ und „weise" - das sind unvereinbare gegensätze! dann bringen sie auch noch weihrauch, gold und mürre, völlig verpeilt. die waren doch nicht ganz knusper, die herren melchior und kaspar und balthasar.

derlei mitbringsel, mit denen sich männer gerne wichtig machen wollen, gehen doch voll vorbei an den bedürfnissen von mutter und kind zwei wochen nach der geburt! welch ein unfug! hätte die bibel mal besser drei weise frauen erfunden. die hätten ganz gewiss warme decken, jede menge lebensmittel und heilkräuter und feuerholz und falsche pässe mitgebracht für die bevorstehende flucht. außerdem wären sie nicht zwei wochen zu spät gekommen.

drei weise frauen aber konnte die bibel nicht erfinden, denn die gab es ja ursprünglich schon! allen voran die wunderbare frau holle, große weberin und bringerin der kinder. andernorts ist sie auch als berchta bekannt. das war sozusagen die urgroßmutter des nach ihr benannten knecht ruprecht. die weiße freya oder frigga als schutzherrin der mutterschaft wäre ebenfalls mit dabei gewesen. die veranstaltete ja sowieso in den zwölf längsten nächten ihre himmlische sturmfahrt. in babylon – also im nahen osten in der nähe vom christkind sein stall – war die weise göttin nanshe für das deuten von sternen, träumen und vorzeichen zuständig. die hätte den anderen den weg schon rechtzeitig erklärt ....

es war also von anfang an ein himmlisches weiberzechen rund um die jahreswende. kerle waren da nicht vorgesehen, die tauchten dann erst zum frühlingsanfang aus ihrem winterschlaf wieder auf, zwecks zeugung der himmlischen wiedergeburt. an dieser stelle hat's die lustfeindliche bibel dann auch mit den männern nicht gut gemeint und sie kurzerhand zu 'heiligen geistern' erklärt.

ich liebe die alten frauenmythen! mehr - und vor allem: fundierteres als ich das hier biete - über sonnengöttinnen aller kontinente gibt es zu lesen in dem gleichnamigen buch von silke gyadu. der reinste göttinnenkrimi. ich finde es soo wichtig, dass wir frauen große und starke identifikationsfiguren haben, die uns auch kosmisch einbinden. ich will mich nicht nur als minderwertige kopie aus einer überzähligen rippe empfinden müssen, wie uns der angeblich liebe gott das einreden will.

mir hat das schon als kleines mädchen sehr zu schaffen gemacht, wenn die erwachsenen mich glauben machen wollten, dass eva schuld gewesen sei am rauswurf aus dem sogenannten paradies. welch eine himmelschreiende ungerechtigkeit! was konnte denn eva dafür, dass adam nicht umgehen konnte mit seiner apfelallergie?

apropos apfelallergie: zeit für ein stück apfelkuchen mit schlagsahne - zu ehren der großen göttin, versteht sich. apfelkuchen ist mein zweitliebstes lieblingsobst. die große göttin gönnt mir mein paradies.

also lasst euch das neue jahr schmecken – und überlegt vorher gut, mit wem ihr eure äpfel teilen wollt!


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